Veröffentlichung eines Handbuchs über Innovation und geeignete Technologien für die internationale Entwicklung

Die Veröffentlichung des Handbook of Innovation & Appropriate Technologies for International Development bei dem renommierten Verlag Edward Elgar Publishing im Jahr 2021 kommt zu einem äusserst günstigen Zeitpunkt. Im Herbst 2022, in dem die Energieressourcen immer sorgfältiger genutzt werden, bieten geeignete Technologien, die sich auf das Wesentliche reduzierte Innovation konzentrieren, alternative und sparsame Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung.

Philippe Régnier und Pascal Wild, Professoren an der Hochschule für Wirtschaft Freiburg (HSW-FR), beschäftigen sich seit vielen Jahren mit dem Thema "Angemessene Technologien in Entwicklungs- und Schwellenländern" und haben diese Publikation gemeinsam mit Wissenschaftlern des D-Lab des Massachusets Institute of Technology - MIT (USA), der Polytechnique Montréal (Kanada) und des Indian Institute of Technology-Madras (Indien) herausgegeben. Diese Expertengruppe hat dann hochkarätige Mitwirkende rekrutiert, die eine Debatte und empirische Untersuchung der neuen, disruptiven Innovationsformen ermöglichen, die sehr unterschiedliche, geeignete Technologien hervorbringen, die sowohl für Industrieländer als auch für weniger entwickelte Länder von Nutzen sind.

Von generischen Medikamenten zu Laptops

In einem globalen Kontext der kontrollierten und nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen erweisen sich geeignete Technologien als überaus sinnvoll, da sie Kenntnisse in Wissenschaft und Technologie nutzen, die konkrete, praxisnahe Anwendungen ermöglichen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.

Darüber hinaus erweisen sich diese angeeigneten Technologien nicht nur als effizienter als herkömmliche Technologien, sondern auch als weniger ressourcenintensiv und weniger ausgeklügelt als die Spitzentechnologien. Dadurch sind sie für weniger privilegierte Gesellschaftsschichten auf der ganzen Welt zugänglicher.

Beispiele hierfür sind die globalisierte Produktion von Generika, einfachen Solarzellen, billigen Laptops, kleinen Fahrzeugen oder preiswerten Kommunikationsmitteln. Diese Technologien werden aufgrund ihrer Fähigkeit, die Grundbedürfnisse der Menschen zu befriedigen und sich an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen, als angemessen bezeichnet. Sie bieten eine einfache Nutzung, Wartung, Reparatur und Replizierbarkeit in verschiedenen Dimensionen.

Eine Wirtschaft der Nüchternheit

Die entsprechenden Technologien sind Gegenstand von Entwicklungsstrategien, die insbesondere in Indien seit der Entkolonialisierung eingeleitet und später von weltweit führenden Ingenieurhochschulen wie dem MIT (USA) übernommen und weltweit ausgeweitet wurden. Sie tragen zu zahlreichen öffentlich-privaten Partnerschaften und verschiedenen Projekten der internationalen Zusammenarbeit bei, um den Menschen den Zugang zu besseren Arbeits- und Lebensbedingungen zu ermöglichen. Wirtschaftswissenschaftler, aber auch Philosophen - von Gandhi bis Ernst F. Schumacher - und sogar bedeutende Glaubensrichtungen wie der Buddhismus und die sogenannte buddhistische Ökonomie der Genügsamkeit verleihen ihnen sowohl auf konzeptioneller Ebene als auch in Bezug auf praktische Anwendungen eine starke Sichtbarkeit.

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts ermöglichen verschiedene Innovationen im Bereich der Digitalisierung ihre Vervielfältigung in der Landwirtschaft, der verarbeitenden Industrie und im Dienstleistungssektor und bringen die Menschen näher an die Grundversorgung, die als entscheidend für ihr besseres Wohlergehen und eine nachhaltigere Entwicklung angesehen wird.

Das Buch wird gemeinsam von der HSW-FR, dem MIT (USA), Polytechnique Montréal (Kanada) und dem Indian Institute of Technology-Madras (Indien) herausgegeben und vom wissenschaftlichen Forschungsprogramm 2021-24 in angemessenen Technologien und nachhaltiger Entwicklung der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) in enger Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SEFRI) und insbesondere dessen weltweitem Netzwerk für wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit Swissnex der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.