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News der HSW Freiburg

Preisträger der Innovation Challenge 2024: Eine Lösung im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen

26. Jun 2024

Bei der fünften Auflage der von der HSW-FR und der UBS eingeführten Innovation Challenge wurde eine Innovation zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen ausgezeichnet. Die neue Technologie wurde von einem Studenten der Universität Freiburg zusammen mit einem Experten in diesem Gebiet entwickelt und dient dazu, das Immunsystem nachzuahmen und bakterielle Infektionen zu bekämpfen. Der von der Stadt Freiburg ausgelobte Preis für nachhaltige Innovation geht an ein Projekt zur Brustkrebserkennung.

Die von der Hochschule für Wirtschaft Freiburg (HSW-FR) und der UBS eingeführte Innovation Challenge steht der gesamten studentischen Gemeinschaft in Freiburg offen. Dieser Wettbewerb wurde ins Leben gerufen, um multidisziplinäres Schaffen zu unterstützen, und möchte nicht nur soziale, finanzielle und medizinische Innovationen, sondern auch die Kreativität in den Bereichen Foodtech und Smart Living fördern.

Eine Expertenjury hat ihre Wahl unter vier Finalistenprojekten getroffen. Zum Zeitpunkt ihrer Entscheidung konnte Granulytics, eine Technologie zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen, am meisten überzeugen. Mit dem Preisgeld von 10.000 Franken können die Preisträger ihr Vorhaben weiterentwickeln. Zudem werden sie ein Jahr lang bei einem Coaching mit dem Team von Fri Up begleitet und unterstützt.

Gezielte Wirksamkeit

Owais Hameed, Doktorand in Immunologie und physikalischer Chemie, und Yu-Noel Larpin, Experte in Mikrobiologie, Zellbiologie und Biophysik, wurden bei der diesjährigen Auflage für ihre revolutionäre Technologie ausgezeichnet. Ihre Lösung widmet sich einem grossen Problem der öffentlichen Gesundheit: der Antibiotikaresistenz, die bis 2050 zu über zehn Millionen Todesfällen führen wird. Bereits heute haben viele Antibiotika an Wirksamkeit verloren oder sind sogar komplett nutzlos geworden. Der Grund: eine  unsachgemässe oder gar exzessive Einnahme dieser Medikamente, wodurch die Bakterien in der Lage sind, Abwehrmechanismen zu entwickeln. Der neue Wirkmechanismus von Granulytics setzt auf antimikrobielle Peptide (eine chemische Substanz, die mindestens zwei Aminosäuren enthält) beim Menschen, die in einen Nanoträger (als Transportmodul verwendetes Nanomaterial) eingebracht werden mit dem Ziel, die Bakterien durch einen Eingriff an der Zellmembran zu eliminieren. Zunächst soll Granulytics verschiedene bakterielle Infektionen in der Chirurgie, bei Patienten mit schweren Verbrennungen und in der Gynäkologie bekämpfen. Seine Anwendung zur lokalen Behandlung von Infektionen an der OP-Stelle bietet grosses wirtschaftliches Potenzial.

Innovationen in der Spitzentechnologie

«Das Preisträgerprojekt passt hervorragend zu unserem Ziel, Innovationen in verschiedenen Bereichen zu entwickeln und zu unterstützen», meint Rico Baldegger, Direktor der HSW Freiburg. «Diese Innovation ist ein echter technologischer Fortschritt im Kampf gegen die Gefahren, die durch Antibiotikaresistenzen weltweit ausgelöst werden», freut sich Baldegger, der Innovation an der HSW-FR auch unterrichtet. «Als Bank interessieren wir uns besonders für Innovationsthemen – vor allem, wenn sich die vorgeschlagenen Projekte grösseren medizinischen Problemen unserer Zeit widmen und Leben retten können», erklärt Marco Crotti. «Daher freut es uns sehr, dass die Preisträger der Hochschule genau in dieser Richtung forschen», fügt der Kantonsdelegierte der UBS Freiburg hinzu.

 

Preis der Stadt Freiburg für ein Projekt zur Brustkrebserkennung

Thierry Steiert, -Stadtammann der Stadt Freiburg, hat den Preis für nachhaltige Innovation der Stadt Freiburg (5000 Franken plus Werbeunterstützung) an Ivana Domljanovic für ihren Bluttest zur Brustkrebserkennung verliehen. Mit diesem Preis wird das innovative Projekt der Postdoktorandin an der Universität Freiburg ausgezeichnet. «Diese neue Methode zur Brustkrebserkennung ermöglicht eine noch frühere Diagnose bei vielen Frauen und sorgt damit für eine bessere medizinische Behandlung», hob Thierry Steiert hervor. Im Gegensatz zur eher schwer zugänglichen, ziemlich schmerzhaften Mammographie mit Röntgenstrahlen überzeugt dieser Bluttest durch geringe Kosten und vor allem durch die Tatsache, dass er sich mit einem DNA-Origami-Nanosensor in einem einzigen Schritt durchführen lässt.

Kurz: Der Sensor wird mit Blut vermischt und reagiert auf eine bestimmte Weise, je nachdem, ob eine Anbindung an aus einem Tumor abgeleitete Moleküle (Biomarker) stattgefunden hat oder nicht. Durch eine solche Anbindung wird der Aufbau des Nanosensors verändert. Dieser sendet sodann ein Lichtsignal, das von einem Analysegerät im Labor erkannt wird.