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News der HSW Freiburg

HEG Magazine: Ein Hauch von Fantasie gibt dem Leben Würze

14. Mär 2019

Der 25-jährige Marco Gorgoni hat sich bereits einen guten Ruf erarbeitet. Der Student im vierten Berufsjahr an der HSW-FR hatte 2017 mit seiner Klasse die Rangliste "Schulen" des Grossen Börsenwettbewerbs TTC auf RTS gewonnen. Und der Junior-Vermögensverwalter bei der Freiburger Kantonalbank schreibt regelmässig die Börsenkolumne in La Liberté, nicht ohne Humor.

Artikel von Gérard Guisolan, erschienen im HEG-FR Magazine.

Was haben die Katzeninsel in Japan, das Höllentor in Turkmenistan und die 100 Jahre alte Glühbirne in der Feuerwache von Livermore in den USA miteinander zu tun? "Ich habe mich gefragt, ob es eine Verbindung zwischen der Katzeninsel in Japan und dem Höllentor in Turkmenistan gibt. Ungewöhnliche Dinge interessieren mich", sagt Marco Gorgoni, der sich über diese Trilogie amüsiert. Das Ungewöhnliche als Schlüssel zum Planeten: ein Ansatz, der den Geist in guter Laune öffnet. Sie brennen darauf, weitere Erklärungen zu diesen Einzigartigkeiten zu erhalten, dann besuchen Sie Ihre Lieblingssuchmaschine.

Diesen Humor, der einige kulturelle Referenzen im Hintergrund voraussetzt, lässt Marco Gorgoni in der Börsenkolumne von La Liberté einfliessen. So erfährt der Leser beispielsweise, dass "fast alle Werte des SMI untergegangen sind wie Jack, der sich von Roses "Floss" losreisst" (27.10.2018). Eine Metapher, die Liebhaber von Phonetik und Filmen entschlüsselt haben werden. Neben Fakten und Analysen wirft der Redakteur mit dem lebhaften Stil auch pikante Interpretationen in die Runde: "Ich liebe es, die Irrationalität bestimmter Wirtschaftsakteure, darunter Trump, zu kritisieren", gesteht der Vermögensberater. Er erklärt, was vor sich geht, ohne eine Wirtschaftslektion zu erteilen, und der Leser erwartet, dass er eine Meinung äussert. Die Botschaft passt: Der Arzt, Restaurantbesitzer oder Lehrer liest die Kolumne und greift auf makroökonomische Daten zu. Einige Leser reagieren und sagen, sie hätten nichts verstanden: Umso besser, das Geheimnis wirkt, die Neugierde wird geweckt.

Angst ist ein schlechter Ratgeber

Das Geschehen an der Börse mag eine Form des Spiels sein, aber wie könnte der Beobachter angesichts der Kursschwankungen nicht ratlos sein? Marco Gorgoni meint: "Die Börse spiegelt die wirtschaftliche Gesundheit der Unternehmen wider, aber nicht die der Makroökonomie. Der psychologische Aspekt spielt eine grosse Rolle. Der Anleger liest Nachrichten, er kann Angst bekommen und verkaufen wollen. Dennoch ist der Markt recht fair, da Käufer und Verkäufer die gleichen Rechte haben. Im Übrigen signalisieren "Stop Trading", d. h. eine Unterbrechung des Handels für einige Minuten, übermässige Volatilität.

Die Information spielt eine wichtige Rolle. "Man muss das, was passiert ist, mit den Zahlen, die man auf dem Bildschirm sieht, korrelieren. Die Zahlen sprechen für sich selbst und die Nachrichten bestätigen sie", erklärt Marco Gorgoni. Ein Fehler wäre es, nur eine einzige Informationsquelle zu nehmen und darauf zu setzen. Der Vermögensverwalter wirft einigen Journalisten vor, nicht neutral zu sein. Die Presse hat in diesem Sektor einen monumentalen Einfluss, der so gross ist, dass er einen Finanzmarkt verwirren kann.

Informationen sind entscheidend

Hat die Tatsache, dass Sie ein professioneller Vermögensverwalter sind, im Börsenwettbewerb von TTC einen komparativen Vorteil geboten? "Ja, in der Bank haben wir Informationen im Voraus und schon im Sommer zu wissen, dass Bitcoin eine Blase werden würde, war entscheidend". Der Vermögensverwalter teilt jedoch Kritik, die von Fachleuten an dem Wettbewerb geäussert wurde: Die Denkweise der Leistungsmaximierung ohne Rücksicht auf die Nachhaltigkeit habe nichts mit der Realität des Berufs zu tun. "Diversifizieren ist das Stichwort. Wenn ich die Portfolios so verwalten würde, wie ich sie für den Wettbewerb verwaltet habe, hätten mich die meisten Kunden schon verlassen", versichert Marco Gorgoni. Gerade die Annäherung an die Kunden in ihrer Vielfalt ist "das Schwierigste und Interessanteste". Nahe am Kunden zu sein und für jeden Fall eine passende Lösung zu finden - das macht Sinn.

Was bleibt von den Erfahrungen des Wettbewerbs, insbesondere von der Reise nach Moskau im Frühjahr? "Der Aufenthalt war kurz und intensiv, und der Teamgeist bleibt lebendig", sagt Marco Gorgoni. Die Gruppe hat sich in Form von Freundschaften verfestigt, auch mit Professor Jean-Christophe Naudeix, der das Team betreut hatte. "Ein Kamerad hat es gesagt und ich kann seine Worte übernehmen: "Diese Reise, eine meiner Top 5"", schwärmt der Student. 

Marco Gorgoni: In der ersten Reihe der Tifosi
gorgoni_IMG_5874.jpgVon der Fussballweltmeisterschaft in Frankreich 1998 bis zur Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 hat Marco Gorgoni jedes Panini-Album gefüllt. Und warum kein Album im Jahr 2018? Weil Italien nicht am Turnier teilgenommen hat! "Ganz am Anfang wurde mir die Leidenschaft für Inter Mailand von meinem Vater vermittelt. Was die italienische Mannschaft angeht, so haben meine beiden Eltern bei den Spielen geschrien", erinnert er sich. 
Marco Gorgoni ist Italiener, wurde in der Schweiz als Sohn von Einwanderern geboren und wuchs zu Hause mit der italienischen Kultur auf. Als er im Alter von vier Jahren in den Kindergarten kam, sprach er kein Wort Französisch. Dennoch durchlief er den gesamten Lehrplan der öffentlichen Schule. Dort gewann er die Fähigkeit, zwei Kulturen zu umarmen. 
Auch Marco hat seit seinem fünften Lebensjahr Fussball gespielt. Er erinnert sich mit einer gewissen Nostalgie an seine Jahre im Inter B und Inter A in Marly. Eine Saison lang trainierte er auch eine E-Juniorenmannschaft, ein Engagement, das er enorm schätzte, das sich aber nicht mit einem berufsbegleitenden Studium vereinbaren liess. Er kann sich aber gut vorstellen, nach dem Studium wieder eine Mannschaft zu übernehmen.

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