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News der HSW Freiburg

Ergebnisse der GUESSS-Untersuchung 2016

15. Nov 2017

Die meisten Studierenden möchten direkt nach dem Studium in einem Angestelltenverhältnis arbeiten, um erste Berufserfahrungen zu sammeln. Die Auswertung der Berufsabsichten der Studierenden in der Westschweiz zeigt, dass nur 5.4 Prozent der Studierenden direkt nach dem Abschluss des Studiums eine Karriere als Unternehmer verfolgen wollen. Dieser Wert steigt fünf Jahre nach Abschluss des Studiums auf 29.4 Prozent.

GUESSS 2016 wurde in der Westschweiz ausgewertet von der Hochschule für Wirtschaft Freiburg (HSW-FR).

Zunächst wollen die Studierenden hingegen mit 85.4 Prozent in einem Unternehmen, der Verwaltung oder dem Sozialbereich angestellt werden. Dieser Wert sinkt fünf Jahre nach dem Studium deutlich auf 59.7 Prozent. Es wird somit deutlich, dass viele Studierende aus der Westschweiz fünf Jahre nach Beendigung des Studiums ein Unternehmen gründen wollen, jedoch nicht direkt nach dem Studium unternehmerisch tätig werden möchten.

Es zeigt sich, dass die Gründung eines Unternehmens durchaus eine Karriereabsicht für Studierende in der Westschweiz sein kann. Die Studierenden wollen sich nach dem Abschluss des Studiums noch weitere Kompetenzen zur Gründung eines Unternehmens aneignen und sehen die erste Berufserfahrung als weiteren Ausbildungsschritt an. Zudem ist die Angestelltenkarriere direkt nach dem Studium für die Studierenden attraktiv, da sowohl finanzieller, als auch persönlicher Erfolg, in einem etablierten Unternehmen schneller und einfacher erreicht werden können, als bei einer Neugründung. Die Studierenden verlassen somit zunächst nicht ihre Komfortzone, die Gründung eines neuen Unternehmens würde viel persönlichen Einsatz verlangen und keine Garantie auf Erfolg versprechen.

Studierende im Gründungsprozess

Weiterhin wurden in GUESSS 2016 neben den Karriereabsichten der Studierenden, auch die unternehmerischen Absichten erhoben. Hier weisen Studierende aus der Westschweiz eine moderate Ausprägung von 3.4 auf, im Vergleich zur Deutschschweiz und der Südschweiz mit 3.1 und 3.6. Der internationale Durchschnitt ist deutlich höher ausgeprägt. Auf Grund der Ausprägung der unternehmerischen Absichten der Studierenden ist auch die Gründungsquote im internationalen Vergleich mit 2.2 Prozent bei Studierenden in der Westschweiz nur gering ausgeprägt. Nur ein kleiner Anteil der Studierenden in der Westschweiz ist bereits unternehmerisch aktiv geworden. Studierende in der Westschweiz sind stärker akademisch geprägt und weniger handlungsorientiert. Die Gründung eines eigenen Unternehmens ist somit keine Option für Studierende während oder direkt nach dem Studium. Der Vergleich der Ausprägungen von Studierenden in GUESSS 2016 zeigt für die Westschweiz zwar eine geringere Ausprägung bezüglich der Gründungsquote und eine moderate Ausprägung der unternehmerischen Absichten, jedoch sind sowohl die wahrgenommenen Kompetenzen, als auch die Ausrichtung der Bildungseinrichtungen positive Einflussfaktoren auf unternehmerisches Handeln von Studierenden in der Zukunft. Darüber hinaus sind auch das unternehmerische Klima und die unternehmerische Reputation der Hochschulen und der Universitäten in der Westschweiz im nationalen und im internationalen Vergleich überdurchschnittlich ausgeprägt.

Rolle der Hochschulen und Universitäten zur Unterstützung von Neugründungen

Das unternehmerische Potential ist somit bei den Studierenden gegeben. Auf dieses unternehmerische Potential müssen die Bildungseinrichtungen in der Westschweiz in der Zukunft stärker aufbauen. Es ist dabei überraschend, dass weit über die Hälfte der Studierenden noch keinen Kurs zu Entrepreneurship Themen besucht haben. Mit dem Angebot und der Kommunikation von Kursen unter den Studierenden, aber auch mit zielgerichteten Förderangeboten zur Gründung von Unternehmen, könnten Ängste bei den Studierenden abgebaut und ihnen die Gründung eines Unternehmens während oder nach Abschluss des Studiums erleichtert werden. Hochschulen und Universitäten in der Westschweiz müssen den Studierenden die Gründung eines eigenen Unternehmens als Karriereoption aufzeigen und sie mit unternehmerischen Kompetenzen ausstatten, um diese Karriereoption erfolgreich wahrzunehmen. So würden die Bildungseinrichtungen auch dem Anspruch gerecht, Studierende für mehr als nur den ersten Berufsteinstieg auszubilden. Das unternehmerische Potential, welches die GUESSS Untersuchung 2016 für die Westschweiz bestätigt, könnte so in unternehmerische Aktivität von Studierenden umgewandelt werden. Das Projekt GUESSS Das internationale Projekt GUESSS ist eine wissenschaftliche Untersuchung zu verschiedenen Aspekten der Berufswahl und im Speziellen zu den unternehmerischen Absichten der Studierenden an Hochschulen und Universitäten weltweit. 2016 wurde GUESSS in insgesamt 50 Ländern durchgeführt

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